ASG

Albert-Schweitzer-Gymnasium

Gedenkstättenfahrt ins Elsass

Wie fühlt es sich an in den Abgrund zu sehen? Den unvorstellbaren Abgrund, was Menschen anderen Menschen antun können. „Es war gut, dass wir dort hingefahren sind“, sagt Alina, 10 Klasse nachher.

Am 13. und 15. Mai besuchten zwei Gruppen des ASG die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Elsass. Die erste Fahrt, für Schülerinnen und Schüler der Stufen 10-12, hatte Herr Kahlen organisiert. Zwei Tage später besuchten Frau Riotte und Herr Sicks mit ihren Politik-Kursen aus der 9. Klassenstufe das einstige Arbeitslager.

Zwischen 1941 und 1944 hatte das nationalsozialistische deutsche Regime zehntausende Männer auf einem Berg in den Vogesen unter menschenunwürdigsten Bedingungen eingesperrt und zur Arbeit bis zum Erschöpfungstod gezwungen. Im Winter bei Eiseskälte, im Sommer unter brütender Hitze ohne Sonnenschutz. 1941 überlebten 87% der Häftlinge keine sechs Monate. Die Toten wurden an Ort und Stelle verbrannt und mit ihrer Asche wurde noch Gewinn gemacht. In einer improvisierten Gaskammer ermordete der Lagerkommandant im August 1943 86 Jüdinnen und Juden, weil man ihre Gebeine für eine medizinische Sammlung haben wollte.

Die geschulten Referentinnen und Referenten der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend Saar (aej-Saar) führten die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen über das Gelände und erklärten behutsam, wofür es eigentlich keine Worte gibt. Auf der langen Busfahrt zurück war genügend Zeit für Gespräche, aber auch, um in der heutigen Zeit wieder anzukommen. Einer für uns so viel helleren Zeit, die allerdings auch ihre Gefahren und Abgründe kennt.

(Tim Kahlen)


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